Am ersten der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesus und sprachen: “Wo willst du, dass wir dir das Passah zu essen bereiten?” Er aber sprach:
"Geht in die Stadt zu dem und dem und sprecht zu ihm:
'Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern’.” (Mt 26, 17-18)
Als es aber Abend geworden war, legte er sich mit den Zwölfen zu Tisch. Und während sie aßen, sprach er:
“Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern.”
Und sie wurden sehr betrübt, und jeder von ihnen fing an, zu ihm zu sagen: “Ich bin es doch nicht, Herr?” Er aber antwortete und sprach:
“Der mit mir die Hand in die Schüssel eintaucht, der wird mich überliefern. Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht. Wehe aber jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre.”
Judas aber, der ihn überlieferte, antwortete und sprach: “Ich bin es doch nicht, Rabbi?” Er spricht zu ihm:
“Du hast es gesagt.” (Mt 26, 20-25)
Die Jünger blickten einander an, in Verlegenheit darüber, von wem er rede. Einer von seinen Jüngern, den Jesus liebte, lag zu Tisch an der Brust Jesu. Diesem nun winkt Simon Petrus zu erfragen, wer es wohl sei, von dem er rede. Jener lehnt sich an die Brust Jesu und spricht zu ihm: “Herr, wer ist es?” Jesus antwortete:
“Der ist es, für den ich den Bissen eintauchen und ihm geben werde.”
Und als er den Bissen eingetaucht hatte, nimmt er und gibt dem Judas, Simons, dem Iskariot. Und nach dem Bissen fuhr dann der Satan in ihn. Jesus spricht nun zu ihm:
“Was du tust, tu schnell!”
Keiner aber von den zu Tisch Liegenden verstand, wozu er ihm dies sagte: Denn einige meinten, weil Judas die Kasse hatte, dass Jesus zu ihm sage: ‘Kaufe, was wir für das Fest benötigen’, oder dass er den Armen etwas geben solle. Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus. Es war aber Nacht.
Als er nun hinaus gegangen war, spricht Jesus:
“Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und er wird ihn sogleich verherrlichen.
Kinder, noch eine kleine bin ich bei euch; ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden sagte: ‘Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen’, so sage ich jetzt auch euch.
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.”
Simon Petrus spricht zu ihm: “Herr, wohin gehst du?” Jesus antwortete ihm:
“Wohin ich gehe, kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst aber später folgen.” (Joh 13, 22-36)
°
Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei. Er aber sprach zu ihnen:
“Die Könige der Nationen herrschen über sie, und die Gewalt üben sie üben, lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste und der Führende wie der Dienende. Denn wer ist größer, der zu Tisch Liegende oder der Dienende? Nicht der zu Tisch Liegende?
Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende. Ihr aber seid es, die mit mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen; und ich verordne euch, wie mein Vater mir verordnet hat, ein Reich, dass ihr esst und trinkt an meinem Tisch in meinem Reich und auf Thronen sitzt, die zwölf Stämme Israels zu richten.” (Lk 22, 24-30)
“Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich! Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: ‘Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten’? Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe, dahin wisst ihr den Weg.”
Thomas spricht zu ihm: “Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Und wie können wir den Weg wissen?” Jesus spricht zu ihm:
“Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen; und von jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen.”
Philippus spricht zu ihm: “Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns.” Jesus spricht zu ihm:
“So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: ‘Zeige uns den Vater’? Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, tut seine Werke. Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt um der Werke selbst willen! Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe. Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Wenn ihr mich etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun."
"Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten; und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen, ich komme zu euch. Noch eine kleine, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich: weil ich lebe, werdet auch ihr leben. An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.”
Judas, nicht der Iskariot, spricht zu ihm: “Herr, wie kommt es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?” Jesus antwortete und sprach zu ihm:
“Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Dies habe ich zu euch geredet, während ich bei euch weile.
Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren, und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam. Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: ‘Ich gehe hin, und ich komme zu euch’. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich. Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es geschieht. Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt kommt; und in mir hat er gar nichts; aber damit die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat. - Steht auf, lasst uns von hier fortgehen!"
"Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede die Frucht bringt, die reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe.
Ihr seid schon rein um des Wortes willen, dass ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir und ich in euch! Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet."
"Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde. Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn der Sklave weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe. Ihr habt nicht mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe, damit, was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe. Dies gebiete ich euch, dass ihr einander liebt!"
"Wenn die Welt euch hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.
Gedenkt des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten. Aber dies alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde. Wer mich hasst, hasst auch meinen Vater. Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie gesehen und sowohl mich als auch meinen Vater gehasst. Aber, damit das Wort erfüllt würde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: ‘Sie haben mich ohne Ursache gehasst’.
Wenn der Beistand gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird der von mir zeugen. Aber auch ihr zeugt, weil ihr von Anfang an bei mir seid."
"Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt sogar die Stunde, dass jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu tun. Und dies werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. Dies aber habe ich zu euch geredet, damit ihr, wenn ihre Stunde gekommen ist, daran gedenkt, dass ich es euch gesagt habe. Dies aber habe ich euch von Anfang an nicht gesagt, weil ich bei euch war."
"Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: ‘Wohin gehst du?’ sondern weil ich dies zu euch geredet habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht. Von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; von Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, dass er von dem Meinen nimmt und euch verkündigen wird."
"Eine kleine, und ihr seht mich nicht mehr, und wieder eine kleine, und ihr werdet mich sehen.”
Es sprachen nun einige von seinen Jüngern zueinander: “Was ist das, was er zu uns sagt: ‘Eine kleine, und ihr seht mich nicht, und wieder eine kleine, und ihr werdet mich sehen’, und: ‘Ich gehe hin zum Vater’?” Sie sprachen nun: “Was ist das für eine ‘kleine’, wovon er redet? Wir wissen nicht, was er sagt.” Jesus erkannte, dass sie ihn fragen wollten, und er sprach zu ihnen:
“Forscht ihr darüber miteinander, dass ich sagte: ‘Eine kleine, und ihr seht mich nicht, und wieder eine kleine, und ihr werdet mich sehen’? Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, dass ihr weinen und wehklagen werdet, aber die Welt wird sich freuen, ihr werdet traurig sein, aber eure Traurigkeit wird zur Freude werden. Die Frau hat Traurigkeit, wenn sie gebiert, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, gedenkt sie nicht mehr der Bedrängnis um der Freude willen, dass ein Mensch in die Welt geboren ist. Auch ihr nun habt jetzt zwar Traurigkeit, aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch. Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben. Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig sei!
Dies habe ich in Bildreden zu euch geredet; es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in Bildreden zu euch sprechen, sondern euch offen von dem Vater verkündigen werde. An jenem Tag werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin von dem Vater ausgegangen, und in die Welt gekommen; wieder verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.”
Seine Jünger sprechen zu ihm: “Siehe, jetzt redest du offen und gebrauchst keine Bildrede; jetzt wissen wir, dass du alles weißt und nicht nötig hast, dass dich jemand fragt; hierdurch glauben wir, dass du von Gott ausgegangen bist.” Jesus antwortete ihnen:
“Glaubt ihr jetzt? Siehe, es kommt die Stunde und ist gekommen, dass ihr euch zerstreuen werdet, ein jeder in seine Heimat und mich allein lassen werdet; doch ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.
Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.”
Dies redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach:
“Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche, wie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, dass er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe!
Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.
Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte. Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war!
Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, dass du mich gesandt hast. Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein - und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein - und ich bin in ihnen verherrlicht.
Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir!
Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast; und ich habe behütet, und keiner von ihnen ist verloren als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde. Jetzt aber komme ich zu dir; und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin. Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit.
Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind - ich in ihnen und du in mir - dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast. Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater! - Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen.” (Joh 14,1 - 17,26)
°
Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot und segnete, brach und gab es den Jüngern und sprach:
“Nehmt, esst, dies ist mein Leib!”
Und er nahm einen Kelch und dankte und gab ihnen und sprach:
“Trinkt alle daraus! Denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Ich sage euch aber, dass ich von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis zu jenem Tag, da ich es neu mit euch trinken werde in dem Reich meines Vaters.” (Mt 26, 26-29)
Und er sprach zu ihnen:
“Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch, dass ich es gewiss nicht essen werde, bis es erfüllt sein wird im Reich Gottes.” (Lk 22, 15-16)
Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus zum Ölberg. (Mt 26, 30)
Darauf spricht Jesus zu ihnen:
“Ihr werdet euch alle in dieser Nacht an mir ärgern; denn es steht geschrieben: ‘Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.’
Nachdem ich aber auferweckt sein werde, werde ich vor euch hingehen nach Galiläa.”
Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: “Wenn sich alle an dir ärgern werden, ich werde mich niemals ärgern.” (Mt 26, 31-33)
Der Herr aber sprach:
“Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du einst zurückgekehrt bist, so stärke deine Brüder!”
Er aber sprach zu ihm: “Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.” Er aber sprach:
“Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst.”
Und er sprach zu ihnen:
“Als ich euch ohne Börse und Tasche und Sandalen sandte, mangelte euch wohl etwas?”
Sie aber sagten: “Nichts.” Er sprach nun zu ihnen:
“Aber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie und ebenso eine Tasche, und wer nicht hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert; denn ich sage euch, dass noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muss: ‘Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden’ ; denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung.”
Sie aber sprachen: “Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter.” Er aber sprach zu Ihnen:
“Es ist genug.” (Lk 22, 31-38)
Dann kommt Jesus mit ihnen an ein Gut, genannt Gethsemane, und er spricht zu den Jüngern:
“Setzt euch hier, bis ich hingegangen bin und dort gebetet habe!”
Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit und fing an, betrübt und geängstigt zu werden. Dann spricht er zu ihnen:
“Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod. Bleibt hier und wacht mit mir!”
Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach:
“Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du.”
Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus:
“Also nicht eine Stunde konntet ihr mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach.”
Wiederum, zum zweiten Mal, ging er hin und betete und sprach:
“Mein Vater, wenn dieser nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!”
Und als er kam, fand er sie wieder schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum dritten Mal und sprach wieder dasselbe Wort. Dann kommt er zu den Jüngern und spricht zu ihnen:
“So schlaft denn fort und ruht aus! Siehe, die Stunde ist nahe gekommen, und der Sohn des Menschen wird in Sünderhände überliefert. Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, nahe ist gekommen, der mich überliefert.” (Mt 26, 36-46)
Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Menge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: “Wen ich küssen werde, der ist es, den ergreift!” Und sogleich trat er zu Jesus und sprach: “Sei gegrüßt, Rabbi!” und küsste ihn. Jesus aber sprach zu ihm:
“Freund, wozu bist du gekommen!”
Dann traten sie heran und legten die Hände an Jesus und ergriffen ihn. (Mt 26, 47-50)
Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen:
“Wen sucht ihr?”
Sie antworteten ihm: “Jesus, den Nazoräer.” Er spricht zu ihnen:
“Ich bin es.”
Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen. Als er nun zu ihnen sagte: ‘Ich bin es’, wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte er sie wieder:
“Wen sucht ihr?”
Sie aber sprachen: “Jesus, den Nazoräer.” Jesus antwortete:
“Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr nun mich sucht, so lasst diese gehen!”
damit das Wort erfüllt würde, das er sprach: ‘Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren’. Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus:
“Stecke das Schwert in die Scheide! Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?” (Joh 18, 4-11)
Da spricht Jesus zu ihm:
“Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, dass ich nicht meinen Vater bitten könne und er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde? Wie sollten denn die Schriften erfüllt werden, dass es so geschehen muss?”
In jener Stunde sprach Jesus zu den Volksmengen:
“Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, mich zu fangen? Täglich saß ich bei euch im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber dies alles ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt werden.”
Da verließen ihn die Jünger alle und flohen. (Mt 26, 52-56)
°
Die Hohenpriester aber und der ganze hohe Rat suchten falsches Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen; und sie fanden keins, obwohl viele falsche Zeugen herzutraten. Zuletzt aber traten zwei falsche Zeugen herbei und sprachen: “Dieser sagte: ‘Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen ihn wieder aufbauen’.” Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: “Antwortest du nichts? Was zeugen diese gegen dich?” Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sagte zu ihm: “Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes!” Jesus spricht zu ihm:
“Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels.” (Mt 26, 62-64)
Sie sprachen aber alle: “Du bist also der Sohn Gottes?” Er aber sprach zu ihnen:
“Ihr sagt es: ich bin es.” (Lk 22, 70)
Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: “Er hat gelästert. Was brauchen wir noch Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Lästerung gehört. Was meint ihr?” Sie aber antworteten und sprachen: “Er ist des Todes schuldig.” Dann spien sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; einige aber schlugen und sprachen: “Weissage uns, Christus, wer ist es, der dich schlug?” (Mt 26, 65-68)
Der Hohepriester nun fragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm:
“Ich habe öffentlich zu der Welt geredet; ich habe allezeit in der Synagoge und in dem Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet. Was fragst du mich? Frage die, welche gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe.”
Als er aber dies sagte, gab einer der Diener, der dabeistand, Jesus einen Schlag und sagte: “Antwortest du so dem Hohenpriester?” Jesus antwortete ihm:
“Wenn ich schlecht geredet habe, so gib Zeugnis von dem Schlechten! Wenn aber recht, was schlägst du mich?” (Joh 18, 19-23)
Jesus aber wurde dem Statthalter vorgeführt. Und der Statthalter fragte ihn und sprach: “Bist du der König der Juden?” Jesus aber sprach zu ihm:
“Du sagst es.”
Und als er von den Hohenpriestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. Da spricht Pilatus zu ihm: “Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich vorbringen?” Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so dass der Statthalter sich sehr wunderte. (Mt 27, 11-14)
Da sprach Pilatus zu ihnen: “Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz.” Da sprachen die Juden zu ihm: “Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten”; damit das Wort Jesu erfüllt würde, das er sprach, um anzudeuten, welches Todes er sterben sollte.
Pilatus ging nun wieder hinein in das Prätorium und rief Jesus und sprach zu ihm: “Bist du der König der Juden?” Jesus antwortete:
“Sagst du dies von dir selbst aus, oder haben dir andere von mir gesagt?”
Pilatus antwortete: “Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überliefert. Was hast du getan?” Jesus antwortete:
“Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.”
Da sprach Pilatus zu ihm: “Also bist du doch ein König?” Jesus antwortete:
“Du sagst es, dass ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.” (Joh 18, 31-37)
Dann nahm nun Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und warfen ihm ein Purpurgewand um; und sie kamen zu ihm und sagten: “Sei gegrüßt, König der Juden!” Und sie gaben ihm Schläge. Und Pilatus ging wieder hinaus und spricht zu ihnen: “Siehe, ich führe ihn zu euch heraus, damit ihr wisst, dass ich keinerlei Schuld an ihm finde. Jesus nun ging hinaus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und er spricht zu ihnen: “Siehe, der Mensch!” Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie und sagten: “Kreuzige, kreuzige!” Pilatus spricht zu ihnen: “Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn! Denn ich finde keine Schuld an ihm.” Die Juden antworteten ihm: “Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat.” Als nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr; und er ging wieder hinein in das Prätorium und spricht zu Jesus: “Woher bist du?” Jesus aber gab ihm keine Antwort. Da spricht Pilatus zu ihm: “Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe, dich zu kreuzigen?” Jesus antwortete:
“Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde.” (Joh 19, 10-11)
Dann nun lieferte er ihn an sie aus, dass er gekreuzigt würde. Sie aber nahmen Jesus hin und führten ihn fort. (Joh 19, 16)
Und als sie ihn wegführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Feld kam, und legten das Kreuz auf ihn, damit er es Jesus nachtrug. Es folgte ihm aber eine große Menge Volks und Frauen, die wehklagten und ihn bejammerten. Jesus wandte sich aber zu ihnen und sprach:
“Töchter Jerusalems, weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder! Denn siehe, Tage kommen, an denen man sagen wird: ‘Glückselig die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gestillt haben!’ Dann werden sie anfangen, zu den Bergen zu sagen: ‘Fallt auf uns!’ und zu den Hügeln: ‘Bedeckt uns!’ Denn wenn man dies tut an dem grünen Holz, was wird an dem dürren geschehen?”
Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden. Und als sie an den Ort kamen, der Schädel genannt wird, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Jesus aber sprach:
“Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun.”
Sie aber verteilten seine Kleider und warfen das Los. (Lk 23, 26-34)
Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Klopas, und Maria Magdalena. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, den er liebte, dabeistehen, spricht er zu seiner Mutter:
“Frau, siehe, dein Sohn!”
Dann spricht er zu dem Jünger:
“Siehe, deine Mutter!”
Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich. (Joh 19, 25-27)
Einer der gehenkten Übeltäter aber lästerte ihn: “Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns!” Der andere aber antwortete und wies ihn zurecht und sprach: “Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist? Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan.” Und er sprach: “Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst!” Und er sprach zu ihm:
“Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.” (Lk 23, 39-43)
Aber von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde; um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und sagte:
“Eli, Eli, lemá sabachtháni?” Das heißt: “Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” (Mt 27, 45-46)
Danach, da Jesus wusste, dass alles schon vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde:
“Mich dürstet!”
Es stand da ein Gefäß voll Essig. Sie legten nun einen Schwamm voller Essig um einen Ysop und brachten ihn an seinen Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er:
“Es ist vollbracht!”
Und er neigte das Haupt und übergab den Geist. (Joh 19, 28-30)
Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach:
“Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist!”
Und als er dies gesagt hatte, verschied er. (Lk 23, 46)
Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Grüfte öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt; und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grüften und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
Als aber der Hauptmann und die, die mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und das, was geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: “Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn!” (Mt 27, 51-54)
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Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathäa, mit Namen Josef, der selbst auch ein Jünger Jesu war. Dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, zu übergeben. Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch und legte ihn in seine neue Gruft, die er in den Felsen ausgehauen hatte; und er wälzte einen großen Stein an die Tür der Gruft und ging weg. Es waren aber dort Maria Magdalena und die andere Maria, die dem Grab gegenüber saßen. (Mt 27, 57-61)
Aber nach dem Sabbat, in der Dämmerung des ersten Wochentages, kam Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen. (Mt 28, 1)
Sie fanden aber den Stein von der Gruft weggewälzt; und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. (Lk 24, 2-3)
Maria aber stand draußen bei der Gruft und weinte. Als sie nun weinte, bückte sie sich vornüber in die Gruft und sieht zwei Engel in weißen dasitzen, einen bei dem Haupt und einen bei den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. Und jene sagen zu ihr: “Frau, was weinst du?” Sie spricht zu ihnen: “Weil sie meinen Herrn weggenommen und ich nicht weiß, wo sie ihn hingelegt haben.” Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sieht Jesus dastehen; und sie wusste nicht, dass es Jesus war. Jesus spricht zu ihr:
“Frau, was weinst du? Wen suchst du?”
Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: “Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast! Und ich werde ihn wegholen.” Jesus spricht zu ihr:
“Maria!”
Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: “Rabbuni!” das heißt Lehrer. Jesus spricht zu ihr:
“Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: ‘Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott!’” (Joh 20, 11-17)
Da spricht Jesus zu ihnen:
“Fürchtet euch nicht! Geht hin, verkündet meinen Brüdern, dass sie hingehen nach Galiläa! Und dort werden sie mich sehen.” (Mt 28, 10)
Und siehe, zwei von ihnen gingen an diesem Tag nach einem Dorf mit Namen Emmaus, sechzig Stadien von Jerusalem entfernt. Und sie unterhielten sich miteinander über dies alles, was sich zugetragen hatte. Und es geschah, während sie sich unterhielten und miteinander überlegten, dass sich Jesus selbst nahte und mit ihnen ging; aber ihre Augen wurden gehalten, so dass sie ihn nicht erkannten. Er sprach aber zu ihnen:
“Was sind das für Reden, die ihr im Gehen miteinander wechselt?”
Und sie blieben niedergeschlagen stehen. Einer aber, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: “Bist du der einzige, der in Jerusalem weilt und nicht weiß, was dort geschehen ist in diesen Tagen?” Und er sprach zu ihnen:
“Was denn?”
Sie aber sprachen zu ihm: “Das von Jesus, dem Nazarener, der ein Prophet war, mächtig im Werk und Wort vor Gott und dem ganzen Volk; und wie ihn die Hohenpriester und unsere Obersten zum Todesurteil überlieferten und ihn kreuzigten. Wir aber hofften, dass er der sei, der Israel erlösen solle. Doch auch bei alledem ist es heute der dritte Tag, seitdem dies geschehen ist. Aber auch einige Frauen von uns haben uns aus der Fassung gebracht, die am frühen Morgen bei der Gruft gewesen sind und, als sie seinen Leib nicht fanden, kamen und sagten, dass sie auch eine Erscheinung von Engeln gesehen hätten, die sagen, dass er lebe. Und einige von denen, die mit uns sind, gingen zu der Gruft und fanden es so, wie auch die Frauen gesagt hatten; ihn aber sahen sie nicht.” Und er sprach zu ihnen:
“O ihr Unverständigen und im Herzen träge, an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit hineingehen?”
Und von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf.
Und sie näherten sich dem Dorf, wohin sie gingen; und er stellte sich, als wollte er weitergehen. Und sie nötigten ihn und sagten: “Bleibe bei uns! Denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich schon geneigt.” Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch lag, nahm er das Brot und segnete es; und als er es gebrochen hatte, reichte er es ihnen. Ihre Augen aber wurden aufgetan, und sie erkannten ihn; und er wurde vor ihnen unsichtbar. Und sie sprachen zueinander: “Brannte nicht unser Herz in uns, wie er auf dem Weg zu uns redete und wie er uns die Schriften öffnete?” Und sie standen zur gleichen Stunde auf und kehrten nach Jerusalem zurück.
Und sie fanden die elf und die, die mit ihnen waren versammelt, die sagten: “Der Herr ist wirklich auferweckt worden und dem Simon erschienen.” Und sie erzählten, was auf dem Weg und wie er von ihnen erkannt worden war am Brechen des Brotes.
Während sie aber dies redeten, stand er selbst in ihrer Mitte und spricht zu ihnen:
“Friede euch!”
Sie aber erschraken und wurden von Furcht erfüllt und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen:
“Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken auf in euren Herzen? Seht meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und seht! Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, dass ich habe.”
Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße. Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich wunderten, sprach er zu ihnen:
“Habt ihr hier etwas zu essen?”
Sie aber reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch, und er nahm und aß von ihnen. Er sprach aber zu ihnen:
“Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses und in den Propheten und Psalmen.”
Dann öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verständen, und sprach zu ihnen:
“So steht geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen aus den Toten und in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jerusalem. Ihr seid Zeugen hiervon; und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Ihr aber, bleibt in der Stadt, bis ihr bekleidet werdet mit Kraft aus der Höhe!” (Lk 24, 13-49)
Jesus sprach nun wieder zu ihnen:
“Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch.”
Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen:
“Empfangt Heiligen Geist! Wenn ihr jemandem die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wenn ihr sie jemandem behaltet, sind sie behalten.”
Thomas aber, einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: “Wir haben den Herrn gesehen.” Er aber sprach zu ihnen: “Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meine Finger in das Mal der Nägel lege und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben.”
Und nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen und Thomas bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und trat in die Mitte und sprach:
“Friede euch!”
Dann spricht er zu Thomas:
“Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!”
Thomas antwortete und sprach zu ihm: “Mein Herr und mein Gott!” Jesus spricht zu ihm:
“Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig, die nicht gesehen und geglaubt haben!” (Joh 20, 21-29)
Nach diesem offenbarte Jesus sich wieder den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so: Simon Petrus und Thomas, genannt Zwilling, und Nathanael, der von Kana in Galiläa war, und die des Zebedäus, und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus spricht zu ihnen: “Ich gehe hin fischen.” Sie sprechen zu ihm: “Auch wir gehen mit dir.” Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot; und in jener Nacht fingen sie nichts. Als aber schon der frühe Morgen anbrach, stand Jesus am Ufer; doch wussten die Jünger nicht, dass es Jesus war. Jesus spricht nun zu ihnen:
“Kinder, habt ihr wohl etwas zu essen?”
Sie antworteten ihm: “Nein.” Er aber sprach zu ihnen:
“Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus! Und ihr werdet finden.”
Da warfen sie es aus und konnten es vor der Menge der Fische nicht mehr ziehen. Da sagt jener Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: “Es ist der Herr!” Simon Petrus nun, als er hörte, dass es der Herr sei, gürtete das Oberkleid um - denn er war nackt - und warf sich in den See. Die anderen Jünger aber kamen in dem Boot - denn sie waren nicht weit vom Land, sondern etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen nach. Als sie nun ans Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer liegen und Fisch darauf liegen und Brot. Jesus spricht zu ihnen:
“Bringt her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!”
Da ging Simon Petrus hinauf und zog das Netz voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig, auf das Land; und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus spricht zu ihnen:
“Kommt her, frühstückt!”
Keiner aber von den Jüngern wagte ihn zu fragen: ‘Wer bist du?’ Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen und ebenso den Fisch. Dies ist schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war.
Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus:
“Simon, des Johannes, liebst du mich mehr als diese?”
Er spricht zu ihm: “Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebhabe.” Spricht er zu ihm:
“Weide meine Lämmer!”
Wieder spricht er zum zweiten Mal zu ihm:
“Simon, des Johannes, liebst du mich?”
Er spricht zu ihm: “Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebhabe.” Spricht er zu ihm:
“Hüte meine Schafe!”
Er spricht zum dritten Mal zu ihm:
“Simon, des Johannes, hast du mich lieb?”
Petrus wurde traurig, dass er zum dritten Mal zu ihm sagte: ‘Hast du mich lieb?’ und sprach zu ihm: “Herr, du weißt alles; du erkennst, dass ich dich liebhabe.” Jesus spricht zu ihm:
“Weide meine Schafe! Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst.”
Dies aber sagte er, um anzudeuten, mit welchem Tod er Gott verherrlichen sollte. Und als er dies gesagt hatte, spricht er zu ihm:
“Folge mir nach!”
Petrus wandte sich um und sieht den Jünger nachfolgen, den Jesus liebte, der sich auch bei dem Abendessen an seine Brust gelehnt und gesagt hatte: ‘Herr, wer ist es, der dich überliefert?’Als nun Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: “Herr, was aber dieser?” Jesus spricht zu ihm:
“Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!” (Joh 21, 1-22)
Und als er mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten -
“die ihr von mir gehört habt; denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen.”
Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: “Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her?” Er sprach zu ihnen:
“Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.” (Apg 1, 4-8)
Und er sprach zu ihnen:
“Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden, wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden, werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.” (Mk 16, 15-18)
Und Jesus trat zu und redete mit ihnen und sprach:
“Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.” (Mt 28, 18-20)
Und es geschah, während er sie segnete, schied er von ihnen, und wurde hinaufgetragen in den Himmel. Und sie warfen sich vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude; und sie waren allezeit im Tempel und priesen Gott. (Lk 24, 51-52)