Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Saaten; es hungerte aber seine Jünger, und sie fingen an, Ähren abzupflücken und zu essen. Als aber die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu ihm: “Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist.” Er aber sprach zu ihnen:

“Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? Wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß, die er nicht essen durfte, noch die bei ihm waren, sondern allein die Priester? Oder habt ihr nicht in dem Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester in dem Tempel den Sabbat entheiligen und schuldlos sind? Ich sage euch aber: Größeres als der Tempel ist hier.

Wenn ihr aber erkannt hättet, was das heißt: ‘Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer’, so würdet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt haben. Denn der Sohn des Menschen ist der Herr des Sabbats.” (Mt 12,2-8)

Und er sprach zu ihnen:

“Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen, somit ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats.” (Mk 2, 27-28)

 

Und als er von dort weiterging, kam er in ihre Synagoge. Und siehe, da war ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte. Und sie fragten ihn und sprachen: “Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?” damit sie ihn anklagen konnten. Er aber sprach zu ihnen:

“Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein Schaf hat und, wenn dieses am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht? Wieviel wertvoller ist nun ein Mensch als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.” (Mt 12, 9-12)

Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte:

“Steh auf in die Mitte!”

Und er spricht zu ihnen:

“Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu töten?”

Sie aber schwiegen. Und er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verhärtung ihres Herzens, und spricht zu dem Menschen:

“Strecke die Hand aus!”

Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wieder hergestellt. Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten mit den Herodianern sofort Rat gegen ihn, wie sie ihn umbringen könnten. (Mk 3, 3-6)

 

Dann wurde ein Besessener zu ihm gebracht, blind und stumm; und er heilte ihn, so dass der Stumme redete und sah. Und es erstaunten die ganzen Volksmengen und sagten: “Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids?” Die Pharisäer aber sagten, als sie es hörten: “Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch den Beelzebub, den Obersten der Dämonen.” Da er aber ihre Gedanken wusste, sprach er zu ihnen:

“Jedes Reich, das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, die mit sich selbst entzweit sind, werden nicht bestehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst entzweit. Wie wird denn sein Reich bestehen? Und wenn ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.

Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen. Oder wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht vorher den Starken bindet? Und dann wird er sein Haus berauben.

Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden. Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen.

Entweder macht den Baum gut, dann ist seine Frucht gut, oder macht den Baum faul, dann ist seine Frucht faul; denn an der Frucht wird der Baum erkannt. Otternbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor, und der böse Mensch, bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor.

Ich sage euch aber, dass die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden werden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts; denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden. (Mt 12, 24-37)

 

Dann antworteten ihm einige Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: “Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen!” Er aber antwortete und sprach zu ihnen:

“Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte in dem Bauch des großen Fisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein.

Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen, denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas; und siehe, mehr als Jona ist hier.

Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit diesem Geschlecht und wird es verdammen, denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, mehr als Salomo ist hier. (Mt 12, 38-42)

 

“Niemand aber, der eine Leuchte angezündet hat, stellt sie ins Versteck, auch nicht unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, damit die Hereinkommenden den Schein sehen.

Die Leuchte des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge lauter ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. Sieh nun zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist. Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und keinen finsteren Teil hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn die Leuchte mit ihrem Strahl dich beleuchtete.” (Lk 11, 33-36)

 

„Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Orte, sucht Ruhe und findet sie nicht. Dann spricht er: ‘Ich will in mein Haus zurückkehren, aus dem ich herausgegangen bin’; und wenn er kommt, findet er es leer, gekehrt und geschmückt.

Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen dort; und das Ende jenes Menschen wird schlimmer als der Anfang. So wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen.” (Mt 12, 43-45)

 

Es geschah aber, als er dies sagte, da erhob eine Frau aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: “Glückselig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast!” Er aber sprach:

“Gewiss, doch glückselig, die das Wort Gottes hören und befolgen!” (Lk 11, 27-28)

 

Als er aber noch zu den Volksmengen redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten ihn zu sprechen. Und es sprach einer zu ihm: “Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen.” Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte:

“Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?”

Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach:

“Siehe da, meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.” (Mt 12,46-50)

 

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An jenem Tag aber ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See. Und es versammelten sich große Volksmengen um ihn, so dass er in ein Boot stieg und sich setzte; und die ganze Volksmenge stand am Ufer. Und er redete vieles in Gleichnissen zu ihnen und sprach:

“Siehe, der Sämann ging hinaus zu säen; und indem er säte, fiel einiges an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.

Anderes aber fiel auf das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und sogleich ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.

Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen sprossen auf und erstickten es.

Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht: das eine hundert-, das andere sechzig-, das andere dreißig. Wer Ohren hat, der höre!”

 

Und die Jünger traten hinzu und sprachen zu ihm: “Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?” Er aber antwortete und sprach zu ihnen:

“Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben; denn wer hat, dem wird gegeben und überreichlich gewährt werden; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden. Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch verstehen; und es wird an ihnen die Weissagung Jesajas erfüllt, die lautet:

‘Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen; denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.’

Glückselig aber eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören; denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschaut, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Hört ihr nun das Gleichnis vom Sämann: Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war; dieser ist es, bei dem an den Weg gesät ist.

Bei dem aber auf das Steinige gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es sogleich mit Freude aufnimmt; er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur des Augenblicks; und wenn Bedrängnis entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, nimmt er sogleich Anstoß.

Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge der Zeit und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.

Bei dem aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, der wirklich Frucht bringt; und der eine trägt hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißig.”

 

Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach:

“Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg. Als aber die Saat aufsprosste und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut.

Es kamen aber die Knechte des Hausherrn hinzu, und sprachen zu ihm: ‘Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn Unkraut?’ Er aber sprach zu ihnen: ‘Ein feindseliger Mensch hat dies getan’. Die Knechte aber sagen zu ihm: ‘Willst du denn, dass wir hingehen und es zusammenlesen?’ Er aber spricht: ‘Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts gleichzeitig mit ihm den Weizen ausreißt. Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune!’”

 

Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach:

“Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; es ist zwar kleiner als alle Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.”

 

Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen:

“Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.”

 

Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksmengen, und ohne Gleichnis redete er nichts zu ihnen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, der spricht: “Ich werde meinen Mund öffnen in Gleichnissen; ich werde aussprechen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war”.

 

Dann entließ er die Volksmengen und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: “Deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers!” Er aber antwortete und sprach:

“Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel.

Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung des Zeitalters sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die, die Gesetzloses tun; und sie werden sie in den Feuerofen werfen: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.

Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat, der höre!

 

Das Reich der Himmel gleicht einem im Acker verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.

 

Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte; als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.

 

Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und von jeder Art zusammen brachte, das sie dann, als es voll war, ans Ufer heraufzogen; und sie setzten sich nieder und lasen die guten in Gefäße zusammen, aber die faulen warfen sie hinaus. So wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: die Engel werden hinausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Habt ihr dies alles verstanden?”

Sie sagen zu ihm: “Ja”. Er aber sprach zu ihnen:

“Darum ist jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Reichs der Himmel geworden ist, gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt.” (Mt 13,1-52)

 

Und er sprach zu ihnen:

“Kommt etwa die Lampe, damit sie unter den Scheffel oder unter das Bett gestellt wird? Nicht damit sie auf das Lampengestell gestellt wird? Denn es ist nichts Verborgenes, das nicht offenbar gemacht werden soll, auch ist nichts Geheimes, das nicht ans Licht kommen soll. Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre!”

Und er sprach zu ihnen:

“Seht zu, was ihr hört! Mit welchem Maß ihr messt, wird euch gemessen werden, und es wird euch hinzugefügt werden. Denn wer hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird auch, was er hat, genommen werden.”

Und er sprach:

“Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same sprießt hervor und wächst, er weiß selbst nicht, wie. Die Erde bringt von selbst Frucht hervor, zuerst Gras, dann eine Ähre, dann aber vollen Weizen in der Ähre. Wenn aber die Frucht es zulässt, so schickt er sogleich die Sichel, denn die Ernte ist da.” (Mk 4, 21-29)

 

Zu jener Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, die Kunde von Jesus und sprach zu seinen Dienern: “Dieser ist Johannes der Täufer; er ist aus den Toten auferweckt worden, und darum wirken solche Kräfte in ihm.”

Denn Herodes hatte Johannes gegriffen, ihn gebunden und ins Gefängnis gesetzt um der Herodias willen, der Frau seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte ihm gesagt: “Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben.” Und als er ihn töten wollte, fürchtete er die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielten.

Als aber der Geburtstag des Herodes begangen wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen, und sie gefiel dem Herodes. Deshalb sagte er mit einem Eid zu, ihr zu geben, um was sie auch bitten würde. Sie aber, von ihrer Mutter angewiesen, sagt: “Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes` des Täufers!”

Und der König wurde traurig; aber um der Eide und um derer willen, die mit zu Tisch lagen, befahl er, es zu geben. Und er sandte hin und ließ den Johannes im Gefängnis enthaupten. Und sein Haupt wurde auf einer Schüssel gebracht und dem Mädchen gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter.

Und seine Jünger kamen herbei, hoben den Leib auf und begruben ihn. Und sie kamen und verkündeten es Jesus. Und als Jesus es hörte, zog er sich von dort in einem Boot abseits an einen öden Ort zurück. (Mt 14, 1-13)

                                                      

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Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten sie ihm alles, was sie getan hatten; und er nahm sie mit und zog sich abseits zurück nach einer Stadt mit Namen Betsaida. Als aber die Volksmengen es erfuhren, folgten sie ihm; und er nahm sie auf und redete zu ihnen vom Reich Gottes, und die Heilung brauchten, machte er gesund. (Lk 9, 10-12)

 

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Als es aber Abend geworden war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: “Der Ort ist öde, und die Zeit ist schon vergangen. Entlass die Volksmengen, dass sie hingehen in die Dörfer und sich Speise kaufen!” Jesus aber sprach zu ihnen:

“Sie haben nicht nötig wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen!”

Sie aber sagen zu ihm: “Wir haben nichts hier als nur fünf Brote und zwei Fische.” Er aber sprach:

“Bringt sie mir her!”

Und er befahl den Volksmengen, sich auf das Gras zu lagern, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel und dankte; und er brach die Brote und gab sie den Jüngern, die Jünger aber den Volksmengen. Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb: zwölf Handkörbe voll. Die aber aßen, waren ungefähr fünftausend Männer, ohne Frauen und Kinder. (Mt 14, 15-21)

 

Und sogleich nötigte er die Jünger, in das Boot zu steigen und ihm an das jenseitige Ufer vorauszufahren, bis er die Volksmengen entlassen habe. Und als er die Volksmengen entlassen hatte, stieg er für sich allein auf den Berg, um zu beten. Als es aber Abend geworden, war er dort allein.

Das Boot aber war schon mitten auf dem See und litt Not von den Wellen, denn der Wind war entgegen. Aber in der vierten Nachtwache kam er zu ihnen, indem er auf dem See einherging. Und als die Jünger ihn auf dem See einhergehen sahen, wurden sie bestürzt und sprachen: “Es ist ein Gespenst!” Und sie schrien vor Furcht. Sogleich aber redete Jesus zu ihnen und sprach:

“Seid guten Mutes! Ich bin es. Fürchtet euch nicht!”

Petrus aber antwortete ihm und sprach: “Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!” Er aber sprach:

“Komm!”

Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: “Herr, rette mich!” Sogleich aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und spricht zu ihm:

“Kleingläubiger, warum zweifelst du?”

Und als sie in das Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die aber in dem Boot waren, warfen sich vor ihm nieder und sprachen: “Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!” (Mt 14,25-33)

 

Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie an Land in Genezareth. Und als die Männer jenes Ortes ihn erkannten, schickten sie in jene ganze Umgegend und brachten alle Leidenden zu ihm; und sie baten ihn, dass sie nur die Quaste seines Gewandes anrühren dürften, und alle, die ihn anrührten, wurden völlig geheilt. (Mt 14, 34-36)

 

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Am folgenden Tag sah die Volksmenge, die jenseits des Sees stand, dass dort kein anderes Boot stand, als nur eines, und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen, sondern seine Jünger allein weggefahren waren.

Es kamen aber andere Boote aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen, nachdem der Herr gedankt hatte. Da nun die Volksmenge sah, dass Jesus nicht dort war, noch seine Jünger, stiegen sie in die Boote und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus. Und als sie ihn jenseits des Sees gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: “Rabbi, wann bist du hierher gekommen?” Jesus antwortete ihnen und sprach:

“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid. Wirket nicht die Speise, die vergeht, sondern die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt.”

Da sprachen sie zu ihm: “Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?” Jesus antwortete und sprach zu ihnen:

“Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.”

Da sprachen sie zu ihm: “Was tust du nun für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: ‘Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen’. Da sprach Jesus zu ihnen:

“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt.”

Da sprachen sie zu ihm: “Herr, gib uns allezeit dieses Brot!” Jesus sprach zu ihnen:

“Ich bin das Brot des Lebens: Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten.

Aber ich habe euch gesagt, dass ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubt. Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen; denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag. Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihm glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.”

Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: ‘Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist’; und sie sprachen: “Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: ‘Ich bin aus dem Himmel herabgekommen’?” Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen:

“Murrt nicht untereinander! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.

Es steht in den Propheten geschrieben: ‘Und sie werden alle von Gott gelehrt sein’. Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. Nicht dass jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.”

Die Juden stritten nun untereinander und sagten: “Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?” Da sprach Jesus zu ihnen:

“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag; denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.

Wie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, auch, wer mich isst, der wird auch leben um meinetwillen. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.”

Dies sprach er, als er in der Synagoge zu Kapernaum lehrte.

 

Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: “Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?” Da aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen:

“Ärgert euch dies? Wenn ihr nun den Sohn des Menschen auffahren seht, wo er vorher war?

Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; aber es sind einige unter euch, die nicht glauben.”

Denn Jesus wusste von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der ihn überliefern würde. Und er sprach:

“Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben.”

Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen:

“Wollt ihr etwa auch weggehen?”

Simon Petrus antwortete ihm: “Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.” Jesus antwortete ihnen:

“Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und von euch ist einer der Teufel.” (Joh 6, 22-70)

 

                                        °

 

Dann kommen Pharisäer und Schriftgelehrte von Jerusalem zu Jesus und sagen: “Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.” Er aber antwortete und sprach zu ihnen:

“Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? Denn Gott hat gesagt: ‘Ehre den Vater und die Mutter!’ und: ‘Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben’.

Ihr aber sagt: ‘Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Eine Opfergabe, was du von mir an Nutzen haben würdest, der braucht seinen Vater nicht zu ehren’; und ihr habt das Wort Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. Heuchler! Treffend hat Jesaja über euch geweissagt, indem er spricht: ‘Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren’.”

Und er rief die Volksmenge herbei und sprach zu ihnen:

“Hört und versteht! Nicht was in den Mund hineingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herausgeht, das verunreinigt den Menschen.”

Dann traten die Jünger hinzu und sprachen zu ihm: “Weißt du, dass die Pharisäer sich ärgerten, als sie das Wort hörten?” Er aber antwortete und sprach:

“Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. Lasst sie! Sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.”

Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: “Deute uns dieses Gleichnis!” Er aber sprach:

“Seid auch ihr noch unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was in den Mund hinein geht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird? Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen; diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt den Menschen nicht.” (Mt 15, 1-20)

 

Und Jesus ging von dort weg und zog sich in die Gegenden von Tyrus und Sidon zurück; und siehe, eine kanaanäische Frau, die aus jenem Gebiet herkam, schrie und sprach: “Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen.” Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten hinzu und baten ihn und sprachen: “Entlass sie! Denn sie schreit hinter uns her.” Er aber antwortete und sprach:

“Ich bin nur gesandt zu den Schafen des Hauses Israel.”

Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: “Herr, hilf mir!” Er antwortete und sprach:

“Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden hinzuwerfen.”

Sie aber sprach: “Ja, Herr; doch es essen ja auch die Hunde von den Krumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen.” Da antwortete Jesus und sprach zu ihr:

“O Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst!”

Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an. (Mt 15, 24-28)

 

Und er verließ das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Zehnstädtegebiet. Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der mit Mühe redete, und bitten ihn, dass er ihm die Hand auflege. Und er nahm ihn von der Volksmenge beiseite, legte seine Finger in seine Ohren und berührte mit Speichel seine Zunge; und er blickte zum Himmel, seufzte und spricht zu ihm:

“Hefata!”

Das ist: “Werde geöffnet!” Und sogleich wurden seine Ohren geöffnet, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig. (Mk 7, 32-35)

 

Als Jesus aber seine Jünger herangerufen hatte, sprach er:

“Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge, denn schon drei Tage harren sie bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig entlassen, damit sie nicht etwa auf dem Weg verschmachten.”

Und seine Jünger sagen zu ihm: “Woher nehmen wir in der Einöde so viele Brote, um eine so große Volksmenge zu sättigen?” Und Jesus spricht zu ihnen:

“Wieviele Brote habt ihr?”

Sie aber sagen: “Sieben, und wenige kleine Fische.” Und er gebot den Volksmengen, sich auf die Erde zu lagern. Er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte und brach und gab sie den Jüngern, die Jünger aber den Volksmengen. Und sie aßen alle und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe voll. Die aber aßen, waren viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder. Und als er die Volksmengen entlassen hatte, stieg er in das Boot und kam in das Gebiet von Magadan. (Mt 15, 32-39)

 

Und die Pharisäer und Sadduzäer kamen herbei, und um ihn zu versuchen, baten sie ihn, er möge ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen:

“Wenn es Abend geworden ist, so sagt ihr: ‘Heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot’; und frühmorgens: ‘Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot trübe’. Das Aussehen des Himmels wisst ihr zwar zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht. Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt nach einem Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als nur das Zeichen Jonas.”

Und er verließ sie und ging weg.

Und als seine Jünger an das jenseitige Ufer gekommen waren, hatten sie vergessen, Brote mitzunehmen. (Mt 16, 1-5)

Und er gebot ihnen und sprach:

“Seht zu, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes!”

Und sie überlegten miteinander: “weil wir keine Brote haben.” Und er erkannte es und spricht zu ihnen:

“Was überlegt ihr, weil ihr keine Brote habt? Begreift ihr noch nicht und versteht ihr nicht? Habt ihr euer Herz verhärtet? Augen habt ihr und seht nicht? Und Ohren habt ihr und hört nicht? Und erinnert ihr euch nicht, als ich die fünf Brote unter die Fünftausend brach, wie viele Handkörbe voll Brocken ihr aufgehoben habt?”

Sie sagen zu ihm: “Zwölf.”

“Als die sieben unter die Viertausend, wieviele Körbe voll Brocken habt ihr aufgehoben?”

Und sie sagen: “Sieben.” Und er sprach zu ihnen:

“Versteht ihr noch nicht?” (Mk 8, 15-21)

 

Als aber Jesus in die Gegenden von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach:

“Was sagen die Menschen, wer der Sohn des Menschen ist?”

Sie aber sagten: “Einige: ‘Johannes der Täufer’; andere aber: ‘Elia’; und andere wieder: ‘Jeremia oder einer der Propheten’.” Er spricht zu ihnen:

“Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?”

Simon Petrus aber antwortete und sprach: “Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.” Und Jesus antwortete und sprach zu ihm:

“Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.

Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel übergeben; und was immer du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was immer du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein.”

Dann gebot er den Jüngern, dass sie niemand sagten, dass er der Christus sei. (Mt 16, 13-20)

 

Von der Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem gehen müsse und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt werden müsse. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihn zu tadeln, indem er sagte: “behüte dich, Herr! Dies wird dir keinesfalls widerfahren.” Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus:

“Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.”

Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern:

“Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach! Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber sein Leben einbüßte? Oder was wird ein Mensch als Lösegeld geben für sein Leben? Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einen jeden vergelten nach seinem Tun. Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod keinesfalls schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich.” (Mt 16, 21-28)

“Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.” (Mk 8, 38)

 

Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit und führt sie abseits auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen umgestaltet. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht; und siehe, Mose und Elia erschienen ihnen und unterredeten sich mit ihm. Petrus aber begann und sprach zu Jesus: “Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine.” Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke, welche sprach:

“Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!”

Und als die Jünger es hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Und Jesus trat herbei, rührte sie an und sprach:

“Steht auf und fürchtet euch nicht!”

Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als ihn, Jesus allein. Und als sie von dem Berg herabstiegen, gebot ihnen Jesus und sprach:

“Sagt niemanden die Erscheinung, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferweckt worden ist!”

Und die Jünger fragten ihn und sprachen: “Was sagen denn die Schriftgelehrten, dass Elia zuerst kommen müsse?” Er aber antwortete und sprach zu ihnen:

“Elia kommt zwar und wird alle Dinge wiederherstellen. Ich sage euch aber, dass Elia schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern an ihm getan, was sie wollten. Ebenso wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden.”

Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer zu ihnen sprach.

 

Und als sie zu der Volksmenge kamen, trat ein Mensch zu ihm und fiel vor ihm auf die Knie und sprach: “Herr, erbarme dich meines Sohnes! Denn er ist mondsüchtig und leidet arg; denn oft fällt er ins Feuer und oft ins Wasser. Und ich brachte ihn zu deinen Jüngern, doch sie konnten ihn nicht heilen.” Jesus aber antwortete und sprach:

“O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Bis wann soll ich bei euch sein? Bis wann soll ich euch ertragen? Bringt ihn mir her!” (Mt 17, 2-17)

Und sie brachten ihn zu ihm. Und als der Geist ihn sah, zerrte er ihn sogleich; und er fiel zur Erde, wälzte sich und schäumte. Und er fragte seinen Vater:

“Wie lange ist es her, dass ihm dies geschehen ist?”

Er aber sagte: “Von Kindheit an; und oft hat er ihn bald ins Feuer, bald ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Aber wenn du etwas kannst, so habe Erbarmen mit uns und hilf uns!” Jesus aber sprach zu ihm:

“Wenn du das kannst? Dem Glaubenden ist alles möglich.”

Sogleich schrie der Vater des Kindes und sagte: “Ich glaube. Hilf meinem Unglauben!” Als aber Jesus sah, dass eine Volksmenge zusammenläuft, bedrohte er den unreinen Geist und sprach zu ihm:

“Du stummer und tauber Geist, ich gebiete dir: fahre von ihm aus, und fahre nicht mehr in ihm hinein!”

Und er schrie und zerrte heftig und fuhr aus; und er wurde wie tot, so dass die meisten sagten: “Er ist gestorben.” Jesus aber nahm ihn bei der Hand, richtete ihn auf, und er stand auf. (Mk 9, 20-27)

Da traten die Jünger für sich allein zu Jesus und sprachen: “Warum haben wir ihn nicht austreiben können?” Er aber spricht zu ihnen:

“Wegen euren Kleinglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berg sagen: ‘Hebe dich weg von hier dorthin!’ und er wird sich hinwegheben. Und nichts wird euch unmöglich sein.” (Mt 17, 19-21)

Und er sprach zu ihnen:

“Diese Art kann durch nichts ausfahren als nur durch Gebet.” (Mk 9, 29)

 

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Und danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten. Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. Es sprachen nun seine Brüder zu ihm: “Zieh von hier fort und geh nach Judäa, dass auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust! Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht selbst öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so zeige dich der Welt!” Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Da spricht Jesus zu ihnen:

“Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist stets bereit. Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie, weil ich von ihr zeuge, dass ihre Werke böse sind. Geht ihr hinauf zu diesem Fest! Ich gehe nicht hinauf zu diesem Fest; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt.”

Nachdem er dies gesagt hatte, blieb er selbst in Galiläa. Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf zum Fest, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen.

Die Juden nun suchten ihn auf dem Fest und sprachen: “Wo ist jener?” Und viel Gemurmel war über ihn unter den Volksmengen; die einen sagten: “Er ist gut”; andere sagten: “Nein, sondern er verführt die Volksmenge.” Niemand jedoch sprach öffentlich von ihm aus Furcht vor den Juden.

Als es aber schon um die Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. Da wunderten sich die Juden und sagten: “Wie besitzt dieser Gelehrsamkeit, da er doch nicht gelernt hat?” Da antwortete ihnen Jesus und sprach:

“Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.

Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm. Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch tut das Gesetz. Was sucht ihr mich zu töten?”

Die Volksmenge antwortete: “Du hast einen Dämon. Wer sucht dich zu töten?” Jesus antwortete und sprach zu ihnen:

Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch deswegen. Mose gab euch die Beschneidung - nicht dass sie von Mose sei, sondern von den Vätern - und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. Wenn ein Mensch die Beschneidung am Sabbat empfängt, damit das Gesetz Moses nicht aufgehoben wird, zürnt ihr mir, dass ich einen ganzen Menschen gesund gemacht habe am Sabbat? Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet das gerechte Gericht.”

Es sagten nun einige von den Bewohnern Jerusalems: “Ist das nicht der, den sie zu töten suchen?” Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten wahrhaftig erkannt, dass dieser der Christus ist? Diesen aber kennen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so weiß niemand, woher er ist.” Jesus nun rief im Tempel, lehrte und sprach:

“Ihr kennt mich und wisst auch, woher ich bin; und ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, den ihr nicht kennt. Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin und er mich gesandt hat.”

Da suchten sie ihn zu greifen; und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Viele aber von der Volksmenge glaubten an ihn und sprachen: “Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun als die, welche dieser getan hat?” Die Pharisäer hörten die Volksmenge dies über ihn murmeln; und die Pharisäer und die Hohenpriester sandten Diener, dass sie ihn griffen. Da sprach Jesus:

“Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und ich gehe hin zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.” (Joh 7, 1-37)

 

An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach:

“Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. “ (Joh 7, 38)

 

Frühmorgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie.

Die Schriftgelehrten und Pharisäer aber bringen eine Frau, die beim Ehebruch ergriffen worden war, und stellen sie in die Mitte und sagen zu ihm: “Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. In dem Gesetz aber hat uns Mose geboten, solche zu steinigen. Du nun, was sagst du?”

Dies aber sagten sie, ihn zu versuchen, damit sie etwas hätten, um ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen:

“Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.”

Und wieder bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde. Als sie aber hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Älteren; und er wurde allein gelassen mit der Frau, die in der Mitte stand. Jesus aber richtete sich auf und sprach zu ihr:

“Frau, wo sind sie? Hat niemand dich verurteilt?”

Sie aber sprach: “Niemand, Herr.” Jesus aber sprach zu ihr:

“Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr.”

 

Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach:

“Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.”

Da sprachen die Pharisäer zu ihm: “Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr.” Jesus antwortete und sprach zu ihnen:

“Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisst nicht, woher ich komme oder wohin ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleisch, ich richte niemand. Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat.

Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir.”

Da sprachen sie zu ihm: “Wo ist dein Vater?” Jesus antwortete:

“Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich gekannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater gekannt haben.” (Joh 8, 3-19)

 

Er sprach nun wieder zu ihnen:

“Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Sünde sterben; wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen.”

Da sagten die Juden: “Er will sich doch nicht selbst töten, dass er spricht: ‘Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen’?” Und er sprach zu ihnen:

Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. Daher sagte ich euch, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben.”

Da sprachen sie zu ihm: “Wer bist du?” Jesus sprach zu ihnen:

“Durchaus das, was ich zu euch rede. Vieles habe ich über euch zu reden und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig; und was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu der Welt.”

Sie erkannten nicht, dass er von dem Vater zu ihnen sprach. Da sprach Jesus zu ihnen:

“Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin und dass ich nichts von mir selbst tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich. Und der mich gesandt hat, ist in mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue.”

Als er dies redete, glaubten viele an ihn.

 

Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten:

“Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.”

Sie antworteten ihm: “Wir sind Abrahams Nachkommenschaft und sind nie jemandes Sklaven gewesen. Wie sagst du: ‘Ihr sollt frei werden’?” Jesus antwortete ihnen:

“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Sklave.

Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus, der Sohn bleibt für immer. Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.

Ich weiß, dass ihr Abrahams Nachkommen seid; aber ihr sucht mich zu töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. Ich rede, was ich bei dem Vater gesehen habe; auch ihr nun tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.”

Sie antworteten und sprachen zu ihm: “Abraham ist unser Vater.” Jesus spricht zu ihnen:

“Wenn ihr Abrahams Kinder währet, so würdet ihr die Werke Abrahams tun; jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters.”

Sie sprachen nun zu ihm: “Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott.” Jesus sprach zu ihnen:

“Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt.

Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.

Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. Wer von euch überführt mich einer Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.”

Die Juden antwortete und sprachen zu ihm: “Sagen wir nicht recht, dass du ein Samariter bist und einen Dämon hast?” Jesus antwortete:

“Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich. Ich aber suche nicht meine Ehre. Es ist einer, der sucht und der richtet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit.”

Die Juden sprachen nun zu ihm: “Jetzt erkennen wir, dass du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: ‘Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit’. Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst?” Jesus antwortete:

“Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von dem ihr sagt: ‘Er ist unser Gott’. Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: ‘Ich kenne ihn nicht’, so würde ich euch gleich sein, ein Lügner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort. Abraham, euer Vater, jubelte, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah und freute sich.”

Da sprachen die Juden zu ihm: “Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt, und hast Abraham gesehen?” Jesus sprach zu ihnen:

“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.”

Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus.

 

Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: “Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde.” Jesus antwortete:

“Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden. Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.”

Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und bereitete einen Teig aus dem Speichel und strich den Teig auf seine Augen; und er sprach zu ihm:

“Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloah!”

was übersetzt wird: “Gesandter”. Da ging er hin und wusch sich und kam sehend. (Joh 8,21 -  9,1-7)

 

Die Nachbarn nun und die, die ihn früher gesehen hatten, dass er ein Bettler war, sprachen: "Ist dieser nicht der, der da saß und bettelte?" Einige sagten: "Er ist es"; andere sagten: "Nein, sondern er ist ihm ähnlich"; er sagte: "Ich bin es." Sie sprachen nun zu ihm: "Wie sind den deine Augen geöffnet worden?" Er antwortete: "Der Mensch, der Jesus heißt, bereitete einen Teig und salbte meine Augen und sprach zu mir: 'Geh hin nach Siloah und wasche dich!' Als ich aber hinging und mich wusch, wurde ich sehend." Da sprachen sie zu ihm: "Wo ist jener?" Er sagt: "Ich weiß es nicht."

Sie führten ihn, den einst Blinden, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat, als Jesus den Teig bereitete und seine Augen öffnete. Nun fragten ihn wieder auch die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er aber sprach zu ihnen: "Er legte Teig auf meine Augen, und ich wusch mich, und ich sehe." Da sprachen einige von den Pharisäern: "Dieser Mensch ist nicht von Gott, denn er hält den Sabbat nicht." Andere sagten: "Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun?" Und es war Zwiespalt unter ihnen. (Joh 9, 8-16)

Und sie sprachen wieder zu ihm: “Was hat er dir getan? Wie öffnete er deine Augen?” Er antwortete ihnen: “Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es nochmals hören? Wollt ihr etwa auch seine Jünger werden?” Sie schmähten ihn und sprachen: “Du bist sein Jünger; wir aber sind Moses Jünger. Wir wissen, dass Gott zu Mose geredet hat; von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist.” Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: “Hierbei ist es doch erstaunlich, dass ihr nicht wisst woher er ist, und er hat meine Augen geöffnet. Wir wissen, dass Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er. Von Anbeginn hat man nicht gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet habe. Wenn dieser nicht von Gott wäre, so könnte er nichts tun.” Sie antworteten und sprachen zu ihm: “Du bist ganz in Sünden geboren, und du lehrst uns?” Und sie warfen ihn hinaus.

 

Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten; und als er ihn fand, sprach er:

“Glaubst du an den Sohn des Menschen?”

Er antwortete und sprach: “Und wer ist es, Herr, dass ich an ihn glaube?” Jesus sprach zu ihm:

“Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es.”

Er aber sprach: “Ich glaube, Herr.” Und er warf sich vor ihm nieder.

Und Jesus sprach:

“Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden.”

Einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dies und sprachen zu ihm: “Sind denn auch wir blind?” Jesus sprach zu ihnen:

“Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde. Nun aber sagt ihr: ‘Wir sehen’. Bleibt eure Sünde.”

 

“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe hineingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist Hirte der Schafe. Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft die eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus. Wenn er die eigenen alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.”

Diese Bildrede sprach Jesus zu ihnen; sie aber verstanden nicht, was es war, das er zu ihnen redete.

Jesus sprach nun wieder zu ihnen:

“Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und Überfluss haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.

Wer Mietling und nicht Hirte ist, wer die Schafe nicht zu eigen hat, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht - und der Wolf raubt und zerstreut sie - weil er ein Mietling ist und sich um die Schafe nicht kümmert. Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe.

Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein. Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, um es wiederzunehmen. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen.” (Joh 9,24 - 10,18)

 

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Als sie sich aber in Galiläa aufhielten, sprach Jesus zu ihnen:

“Der Sohn des Menschen wird überliefert werden in der Menschen Hände, und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferweckt werden.”

Und sie wurden sehr betrübt. (Mt 17, 22-23)

 

Als sie aber nach Kapernaum kamen, traten die Einnehmer der Doppeldrachmen zu Petrus und sprachen: “Zahlt euer Lehrer nicht die Doppeldrachmen?” Er sagt: “Doch.” Und als er in das Haus eintrat, kam Jesus ihm zuvor und sprach:

“Was meinst du, Simon? Von wem erheben die Könige der Erde Zoll oder Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden?”

Da er aber sagte: “Von den Fremden”, sprach Jesus zu ihm:

“Demnach sind die Söhne frei. Damit wir ihnen aber kein Ärgernis geben, geh an den See, wirf eine Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, öffne sein Maul, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich!” (Mt 17, 24-27)

 

In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: “Wer ist denn der Größte im Reich der Himmel?” (Mt 18, 1)

Und er setzte sich, rief die zwölf, und er spricht zu ihnen:

“Wenn jemand der Erste sein will, soll er der Letzte von allen und aller Diener sein.” (Mk 9, 35)

Und als Jesus ein Kind herbeigerufen hatte, stellte er es in ihre Mitte und sprach:

“Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen. Darum, wenn jemand sich selbst erniedrigen wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel; und wenn jemand ein solches Kind aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt er mich auf.

Wenn aber jemand einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlass zur Sünde gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.

Wehe der Welt der Verführungen wegen! Denn es ist notwendig, dass Verführungen kommen. Doch wehe dem Menschen, durch den die Verführung kommt!

Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dir Anlass zur Sünde gibt, so hau ihn ab und wirf ihn von dir! Es ist besser für dich, lahm oder als Krüppel in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Händen oder mit zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn dein Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, einäugig in das Leben hineinzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle des Feuers geworfen zu werden.

Seht zu, dass ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch, dass ihre Engel in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der in den Himmeln ist.

Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins von ihnen sich verirrte, lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen und geht hin und sucht das irrende? Und wenn es geschieht, dass er es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich mehr über dieses als über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. So ist es nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist, dass eines dieser Kleinen verloren gehe.” (Mt 18, 2-14)

“Wer eins von solchen Kindern aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf; und wer mich aufnehmen wird, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.” (Mk 9, 37)

 

“Wenn aber dein Bruder sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde! Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner! Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr etwas auf der Erde bindet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf der Erde löst, wird es im Himmel gelöst sein.

Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.” (Mt 18, 15-20)

“Und wenn dein Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes hineinzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, ‘wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt’. Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz salzlos geworden ist, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch selbst, und haltet Frieden untereinander!” (Mk 9, 47-50)

 

Dann trat Petrus zu ihm und sprach: “Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal?” Jesus spricht zu ihm:

“Ich sage dir: Nicht bis siebenmal, sondern bis siebzig mal sieben! Deswegen ist es mit dem Reich der Himmel wie mit einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er aber anfing, abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete. Da er aber nicht zahlen konnte, befahl der Herr, ihn und seine Frau und die Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und zu bezahlen. Der Knecht nun fiel nieder, bat ihn kniefällig und sprach: ‘Herr, habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen’. Der Herr jenes Knechtes aber wurde innerlich bewegt, gab ihn los und erließ ihm das Darlehen.

Jener Knecht ging hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldig war. Und er ergriff und würgte ihn und sprach: ‘Bezahle, wenn du etwas schuldig bist!’ Sein Mitknecht nun fiel nieder und bat ihn und sprach: ‘Habe Geduld mit mir, und ich will dir bezahlen’. Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er die Schuld bezahlt habe.

Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt und gingen und berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war. Da rief ihn sein Herr herbei und spricht zu ihm: ‘Böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest. Solltest nicht auch du dich deines Mitknechtes erbarmt haben, wie auch ich mich deiner erbarmt habe?’ Und sein Herr wurde zornig und überlieferte ihn den Folterknechten, bis er alles bezahlt habe, was er ihm schuldig war.

So wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen vergebt.” (Mt 18, 21-35)

 

Johannes sagte zu ihm: “Lehrer, wir sahen jemand Dämonen austreiben in deinem Namen; und wir wehrten ihm, weil er uns nicht nachfolgt.” Jesus aber sprach:

“Wehrt ihm nicht, denn es ist niemand, der ein Wunder in meinem Namen tun und bald darauf schlecht von mir reden kann. Denn wer nicht gegen uns ist, ist für uns. Denn wer euch einen Becher Wasser zu trinken geben wird aufgrund dessen, dass ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: er wird seinen Lohn gewiss nicht verlieren.” (Mk 9, 38-41)

 

Und es geschah, als Jesus diese Reden beendet hatte, begab er sich von Galiläa weg und kam in das Gebiet von Judäa, jenseits des Jordan. Und es folgten ihm große Volksmengen, und er heilte sie dort.

Und die Pharisäer kamen zu ihm, versuchten ihn und sprachen: “Ist es Mann erlaubt, aus jeder Ursache seine Frau zu entlassen?” Er aber antwortete und sprach:

“Habt ihr nicht gelesen, dass der, welcher sie schuf, sie von Anfang an Mann und Frau schuf und sprach: ‘Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und es werden die zwei ein Fleisch sein’, so dass sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch? Was nun Gott zusammengefügt hat, soll Mensch nicht scheiden.”

Sie sagen zu ihm: “Warum hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und zu entlassen?” Er spricht zu ihnen:

“Mose hat wegen eurer Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen. Ich sage euch aber, dass, wer immer seine Frau entlässt, außer wegen Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht, und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.”

Seine Jünger sagen zu ihm: “Wenn die Sache des Mannes mit der Frau so steht, so ist es nicht ratsam zu heiraten.” Er aber sprach zu ihnen:

“Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist, denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, der fasse es.” (Mt 19, 1-12)

 

Dann wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und bete; die Jünger aber fuhren sie an. Jesus aber sprach:

“Lasst die Kinder, und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen! Denn solchen gehört das Reich der Himmel.” (Mt 19, 13-14)

“Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kind, wird nicht hineinkommen.” (Lk 18, 17)

 

Und siehe, einer trat herbei und sprach zu ihm: “Lehrer, was soll ich Gutes tun, damit ich ewiges Leben habe?” Er aber sprach zu ihm:

“Was fragst du mich über das Gute? Einer ist der Gute. Wenn du aber ins Leben hineinkommen willst, so halte die Gebote!” (Mt 19, 16-17)

“Die Gebote weißt du: ‘Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter!’ (Mk 10, 19)

ehre den Vater und die Mutter; und: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!’

Der junge Mann spricht zu ihm: “Alles dies habe ich befolgt. Was fehlt mir noch?” Jesus sprach zu ihm:

“Wenn du vollkommen sein willst, so geh hin, verkaufe deine Habe, und gib den Armen! Und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm, folge mir nach!”

Als aber der junge Mann das Wort hörte, ging er betrübt weg, denn er hatte viele Güter. Jesus aber sprach zu seinen Jüngern:

“Wahrlich, ich sage euch: Schwer wird ein Reicher in das Reich der Himmel hineinkommen. Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.”

Als aber die Jünger es hörten, gerieten sie ganz außer sich und sagten: “Wer kann dann errettet werden?” Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen:

“Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich.”

Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: “Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was wird uns nun werden?” Jesus aber sprach zu ihnen:

“Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und ein jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, wird hundertfach empfangen und ewiges Leben erben. Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein.”

 

“Denn mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem Hausherrn, der ganz frühmorgens hinausging, um Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen. Nachdem er aber mit den Arbeitern um einen Denar den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg. Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markt müßig stehen; und zu diesen sprach er: ‘Geht auch ihr hin in den Weinberg! Und was recht ist, werde ich euch geben’. Sie aber gingen hin. Wieder aber ging er hinaus um die sechste und neunte Stunde und machte es ebenso. Als er aber um die elfte hinausging, fand er andere stehen und spricht zu ihnen: ‘Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?’ Sie sagen zu ihm: ‘Weil niemand uns eingestellt hat.’ Er spricht zu ihnen: ‘Geht auch ihr hin in den Weinberg!’ Als es aber Abend geworden war, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: ‘Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, angefangen von den letzten bis zu den ersten!’ Und als die um die elfte Stunde kamen, empfingen sie je einen Denar. Als aber die ersten kamen, meinten sie, dass sie mehr empfangen würden; und auch sie empfingen je einen Denar. Als sie den aber empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn und sprachen: ‘Diese letzten haben eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze getragen haben.’ Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: ‘Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? Nimm das Deine und geh hin! Ich will aber diesem letzten geben wie auch dir. Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Oder blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin?’ So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein; denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.” (Mt 19,19 - 20,16)

 

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Es war damals das Fest der Tempelweihe in Jerusalem; es war Winter. Und Jesus ging in dem Tempel umher, in der Säulenhalle Salomos. Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: “Bis wann hälst du unsere Seele hin? Wenn du der Christus bist, so sage es uns frei heraus.” Jesus antwortete ihnen:

“Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich in dem Namen meines Vaters tue, diese zeugen von mir; aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann aus der Hand Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins.”

 

Da hoben die Juden wieder Steine auf, dass sie ihn steinigten. Jesus antwortete ihnen:

“Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt. Für welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich?”

Die Juden antworteten ihm: “Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst.” Jesus antwortete ihnen:

“Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: ‘Ich habe gesagt: Ihr seid Götter’? Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden - sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: ‘Du lästerst’, weil ich sagte: ‘Ich bin Gottes Sohn’? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht! Wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und versteht, dass der Vater in mir ist und ich in dem Vater!” (Joh 10, 22-38)

 

Und er ging wieder weg jenseits des Jordan an den Ort, wo Johannes zuerst taufte, und er blieb dort. (Joh 10, 40)

 

Es war aber einer krank, Lazarus, von Betanien, aus dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Marta. Maria aber war es, die den Herrn mit Salböl salbte und seine Füße mit ihren Haaren abtrocknete; deren Bruder Lazarus war krank. Da sandten die Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: “Herr, siehe, der, den du liebhast, ist krank!” Als aber Jesus es hörte, sprach er:

“Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde.”

Jesus aber liebte die Marta und ihre Schwester und den Lazarus. Als er nun hörte, dass er krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war. Danach erst spricht er zu den Jüngern:

“Lasst uns wieder nach Judäa gehen.”

Die Jünger sagten zu ihm: “Rabbi, eben suchten die Juden dich zu steinigen, und wieder gehst du dahin?” Jesus antwortete:

“Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.”

Dies sprach er, und danach sagt er zu ihnen:

“Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, damit ich ihn aufwecke.”

Da sprachen die Jünger zu ihm: “Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er geheilt werden.” Jesus aber hatte von seinem Tod gesprochen: sie aber meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes. Dann nun sagte ihnen Jesus gerade heraus:

“Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubt; aber lasst uns zu ihm gehen.” (Joh 11, 1-15)

 

Marta nun, als sie hörte, dass Jesus komme, ging ihm entgegen. Maria aber saß im Haus. Da sprach Marta zu Jesus: “Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben; und jetzt weiß ich, dass, was du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird.” Jesus spricht zu ihr:

“Dein Bruder wird auferstehen.”

Marta spricht zu ihm: “Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag.” Jesus sprach zu ihr:

“Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das?”

Sie spricht zu ihm: “Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.” (Joh 11, 20-27)

 

Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: “Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben.” Als nun Jesus sie weinen sah und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren, ergrimmte er im Geist und wurde erschüttert und sprach:

“Wo habt ihr ihn hingelegt?”

Sie sagen zu ihm: “Herr, komm und sieh!” Jesus weinte. Da sprachen die Juden: “Siehe, wie lieb hat er ihn gehabt!” Einige aber von ihnen sagten: “Konnte dieser, der die Augen des Blinden öffnete, nicht machen, dass auch dieser nicht gestorben wäre?” Jesus nun, wieder in seinem Innern erzürnt, kommt zur Gruft. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag davor. Jesus spricht:

“Nehmt den Stein weg!”

Die Schwester des Verstorbenen, Marta, spricht zu ihm: “Herr, er riecht schon, denn er ist vier Tage hier.” Jesus spricht zu ihr:

“Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glaubtest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?”

Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach:

“Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.”

Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme:

“Lazarus, komm heraus!”

Und der Verstorbene kam heraus, an Füßen und Händen mit Grabtüchern umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch umbunden. Jesus spricht zu ihnen:

“Macht ihn frei und lasst ihn gehen!”

Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was er getan hatte, glaubten an ihn. (Joh 11, 32-45)